Wohl jeder, der schon einmal eine Toilette auf einer Tank- und Rastanlage in Deutschland oder den europäischen Nachbarländern aufgesucht hat, kennt sie: Die sensorbetriebenen Papierhandtuch- und Seifenspender der Firma Ille Papier-Service GmbH aus Altenstadt. Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Wiegelmann hat das mittelständische Familienunternehmen, das seit Jahrzehnten in seinem Wahlkreis beheimatet ist, besucht. Gemeinsam mit Vertretern der CDU Altenstadt um den Fraktionsvorsitzenden Sven Müller-Winter informierte er sich im Gespräch mit den Geschäftsführern Marion Gottschalk, Eric Gottschalk und Andreas Trostmann über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sowie aktuelle Herausforderungen der Branche.
Marion Gottschalk gab einen umfassenden Einblick in die Unternehmensstruktur, die Produktpalette, die auch in der Gastronomie sowie in der Hotellerie zum Einsatz kommt, sowie die internationale Ausrichtung von Ille. Das Familienunternehmen zählt zu den führenden Anbietern im Bereich Hygiene- und Waschraumlösungen in Europa und betreibt Niederlassungen in zahlreichen europäischen Ländern.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen wirtschaftspolitische Themen wie der Mindestlohn, der zunehmend von Parteien wie SPD und Linke politisch instrumentalisiert werde, ausufernde bürokratische Auflagen – angefangen von umfangreichen Nachhaltigkeitsberichten, über das Lieferkettensorgfaltsgesetz und die Entwaldungsrichtlinie bis hin zu Lenkzeitverordnung – sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands.
Die geplante Einführung der Aktiv-Rente, die Rentnern künftig einen steuerfreien Hinzuverdienst in Höhe von 2000 Euro im Monat ermöglichen soll, begrüßte Marion Gottschalk als ersten wichtigen Schritt. Dieser werde aus ihrer Sicht allerdings nicht ausreichen, um das Rentensystem zukunftssicher aufzustellen und einen weiteren Anstieg der Lohnnebenkosten zu verhindern. Über eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters müsse darum ebenso nachgedacht werden, wie über einen flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen, um insbesondere Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.
Bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften setzt die Firma Ille seit vielen Jahren auf das Thema Aus- und Weiterbildung. Als Erfolgsmodell habe sich dabei das Studium Plus am Campus in Bad Vilbel erwiesen. Kritisch sieht Marion Gottschalk die Konkurrenz durch den Staat als Arbeitgeber, die in den vergangenen Jahren – befeuert durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – zugenommen habe.
Johannes Wiegelmann dankte Marion Gottschalk für die Einblicke und die offenen Worte. Das kürzlich von der CDU-geführten Bundesregierung vorgestellte Sofortprogramm, das u.a. niedrigere Stromkosten, die Abschaffung des nationalen Lieferkettensorgfaltsgesetzes sowie Sonderabschreibungen für Unternehmen umfasst, sei ein erstes Signal gerade an den Mittelstand. „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es wichtig, den Dialog zu suchen. Unternehmen wie Ille sichern Arbeitsplätze in der Region. Aufgabe des Staates muss es sein, hierfür die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so sichern wir den Wohlstand des Wirtschaftsstandorts Deutschland dauerhaft.“